„Diese Bilder begleiten mich“: Daniel Kiwitt und die „Mandelzweig-Projekthilfe“ suchen Partner für Entwicklungshilfeprojekte in Indien

Daniel Kiwitt (li.) mit einem Projektpartner im kleinen Dorf Purul, wo zusätzliche Klassenräume gebaut werden sollen

Daniel Kiwitt (li.) mit einem Projektpartner im kleinen Dorf Purul, wo zusätzliche Klassenräume gebaut werden sollen

 

Daniel Kiwitt (li.) mit einem Projektpartner im kleinen Dorf Purul, wo zusätzliche Klassenräume gebaut werden sollen (Foto: oh)

kb. Meckelfeld. „Es macht wütend, dass Menschen so leben müssen“, sagt Daniel Kiwitt aus Meckelfeld. Der 34-Jährige ist vor einigen Wochen aus Indien zurückgekehrt. Zwei Monate lang reiste er durch das Land, informierte sich über die dortigen Lebensbedingungen und über laufende Entwicklungshilfeprojekte. Daniel Kiwitt traf in Indien Menschen, die in ärmsten Verhältnissen z.B. auf Tee-Plantagen arbeiten und wohnen. „Diese Arbeiter leben fast wie Sklaven. In ihren notdürftigen Hütten gibt es weder Licht noch Wasser, geschlafen wird auf dem Lehmboden“, erzählt Daniel Kiwitt. Eindrücke, die ihn nicht loslassen: „Diese Bilder begleiten mich noch immer.“

Der angehende Vikar hat im vergangenen Sommer gemeinsam mit Freunden und ehemaligen Kommilitonen den Verein „Mandelzweig-Projekthilfe“ gegründet (das WOCHENBLATT berichtete). Ziel ist es, Projekte in den ärmsten Gegenden der Welt – zunächst einmal in Indien – zu unterstützen. Dazu gehört z.B. ein Coaching-Programm, das benachteiligten Schulkindern helfen soll, ihre Abschlussprüfung zu bestehen. Oder ein Landwirtschaftstraining, das in rund 20 Dörfern dafür sorgen soll, dass die Menschen höhere Erträge erwirtschaften. „Die Dorfbewohner kommen dort aus völlig anderen Gegenden mit anderen Klimaverhältnissen. Ihnen fehlt es an Wissen, wie sie das Land besser bewirtschaften können“, erzählt Daniel Kiwitt.
Mit bewusst kleinen Projekten will sein Verein Schritt für Schritt die Situation vor Ort verbessern. Und braucht dafür Hilfe: „Wir suchen jetzt Partnerschaftsgruppen – egal, ob Schulklassen, Vereine oder Betriebe – die jeweils ein konkretes Hilfsprojekt über einen längeren Zeitraum begleiten und finanziell unterstützen“, sagt Daniel Kiwitt.
Schon Anfang nächsten Jahres startet z.B. der Bau einer Tee-Plantage in einem kleinen Ort in der Region Assam. Mit den Erträgen aus der Plantage sollen soziale Projekte im Dorf, z.B. eine bessere medizinische Versorgung oder sanitäre Anlagen, finanziert werden. Hierfür hat sich bereits eine Hamburger Schule als Unterstützer gefunden. „Wir hoffen, das Engagement der Schüler steckt auch andere an“, sagt Daniel Kiwitt.